Mit Wiederbelebungen kenne ich mich so langsam aus, denn auch, was
diesen Blog angeht, ist es schon die dritte oder vierte nach jeweils
längerer Totenruhe. Aber eigentlich geht es gar nicht um diese
Wiederbelebung, sondern die einiger meiner Lieblingshelden aus dem
Universum der Vergessenen Reiche.
Ich habe nämlich nach längerem Zögern nun doch zum R.A. Salvatores
„The Companions“ gegriffen, dem ersten Teil der „Sundering“-Reihe, in
der ja bekanntermaßen die alten Weggefährten aus dem Reich der Toten
zurückgerufen werden, um ihrem letzten noch lebenden Gefährten Drizz’t
do Urden zu Hilfe zu eilen.
Und dabei habe ich einige Dinge festgestellt:
Zum einen finde ich den Roman an sich ganz großartig. Ich weiß, dass
sich an Salvatore wie auch an seinem Protagonisten die Geister scheiden,
aber für mich ist er nicht nur ein großartiger Erzähler, sondern
darüber hinaus inzwischen auch ein handwerklich hervorragender
Unterhaltungssautor, der viel zu oft zu Unrecht für sein Schaffen
kritisiert wird. Zu erraten, dass die Erzählung einen guten Ausgang
nehmen wird, dazu gehört nicht wirklich viel. Dass Salvatore es dennoch
gelingt, mich so in Spannung zu versetzen, dass ich mich regelrecht
zwingen muss, nicht zum Ende vorzublättern, hat mich durchaus
beeindruckt.
Desweiteren stört mich die Wiederbelebung von Regis & Co.
entgegen meiner ursprünglichen Erwartung nicht im Geringsten. Salvatore
gelingt es hervorragend, den alten Gimmicks neue Eigenschaften und
Details anzufügen. Damit stellt er die Uhr nicht einfach nur auf Null,
sondern ermöglicht den Beginn eines ganz neuen Narrativs, insbesondere,
da er sich die Zeit nimmt, den Werdegang der Freunde des Dunkelelfen zu
beschreiben und auf diese Art ganz geschickt neue in die Zukunft
weisende Handlungsfäden einwebt.
Und drittens scheint es mir im Nachhinein betrachtet so, dass ich
anscheinend altersmilde geworden die Spellplague eigentlich gar nicht
mehr so schlecht für das Setting finde, wie es sich mir ursprünglich
darstellte. Vielleicht liegt es nur daran, dass ich mich von mehreren
Romanen abgesehen von den ehemals „neuen“ Realms ferngehalten habe, sich
also keine Frustrationserlebnisse anhäufen konnten. Zum Teil hat es
sicher auch damit zu tun, dass das Sundering ja als direkte Folge der
4E-Umwälzungen mir durchaus geeignet scheint, die Reiche wieder in die
richtigen Bahnen zu lenken (zumindest wenn sie wie versprochen danach
mit den blöden die Reiche erschütternden Ereignissen aufhören). Aber vor
allem finde ich eigentlich sehr interessant, in Zukunft in einer Welt
zu spielen, die mit den Überbleibseln einer Katastrophe fertig werden
muss, die ich quasi live miterlebt habe. Normalerweise passieren die ja
in den Zeiten vor der Spielzeit, darauf freue ich mich also durchaus.
Alles in allem also ein für mich durchaus gelungener Start in die
Zukunft der Vergessenen Reiche, der Lust auf mehr macht, zumal die
nächsten beiden Folgebände wiederum gelungene Leseerlebnisse zu werden
versprechen.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Wiederbelebung dieses Blogs ebenfalls
ein bissl nachhaltiger verläuft. Ein paar Ideen haben sich bereits
angesammelt, und da ich mich in den letzten Monaten nahezu komplett vom
Hobby verabschiedet hatte, bin ich eigentlich ganz frohgemut, dass die
Lust darauf eine Weile anhalten wird.
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